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Gelungene Premiere der Digitalen Verpackungstage des dvi

Über 300 Branchenexperten und Studierende profitierten von Impulsen und konkreten Einblicken zu nachhaltigen Materialinnovationen, Digitalstrategien für den Mittelstand, Recycling von Papierverbunden und preisgekrönten Start-Up-Technologien für Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung. Ein spezielles Matchmaking-Tool bot zudem eine stark genutzte Möglichkeit für den direkten Kontakt der Teilnehmer in persönlichen B2B-Meetings.

„Die Dresdner Verpackungstagung ist seit 30 Jahren eine wichtige Netzwerk- und Informations-Plattform für die Branche. Diesen Charakter konnten wir auch in Corona-Zeiten durch das Format der Digitalen Verpackungstage erfolgreich erhalten“, freut sich dvi-Geschäftsführer und Veranstaltungs-Moderator Winfried Batzke beim Rückblick auf eine „spannende und erfolgreiche Veranstaltung“.
Auch wenn das dvi die Branche lieber wie gewohnt in die vorweihnachtliche Elbmetropole geladen hätte, so bietet das neue Format laut Batzke auch Vorteile. Dazu gehört, „dass wir dieses Jahr nicht durch die Anzahl der Stühle limitiert waren, und deshalb über 100 Studierenden aus Deutschland und Österreich eine Teilnahme ermöglichen konnten. Das hat sich für alle gelohnt. Während der Nachwuchs von frühen Kontakten und wertvollen Einblicken profitiert, bietet sich für die professionellen Teilnehmer eine geschätzte Möglichkeit, mögliche Mitarbeiter von morgen rechtzeitig kennenzulernen“.

Studierendenpanels am Mittwoch
Zum Auftakt der Digitalen Verpackungstage hatten die Unternehmen Nestlé, Tetra Pak, Jokey, Tchibo und die Schwarz Gruppe (Lidl, Kaufland) ihre Nachhaltigkeitsprojekte einem Studierendenpanel präsentiert und zur Diskussion gestellt. „Auch hier ist unser Konzept aufgegangen“, freut sich Batzke. „Die Unternehmen konnten ihre Strategien und Entwicklungen einer jungen Generation vorstellen und von deren Feedback profitieren. Die Studierenden erhielten im Gegenzug spannende Einblicke in die Pläne und Arbeiten führender Unternehmen der Branche.“

Nachhaltigkeit am Donnerstag
In der großen Runde aller Teilnehmer ging es am Donnerstag dann um das Thema Nachhaltigkeit, das aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wurde. Ressourcenschonung, Abfallvermeidung, Kreislaufwirtschaft und Recycling spielten bei den Kurzvorträgen und Start-Up-Präsentationen die Hauptrolle.

Silphie-Fasern
Über einen noch recht unbekannten aber vielversprechenden, nachhaltigen Rohstoff für Verpackungen informierte Michail Ginsburg, Bereichsleiter bzw. Prokurist des zur Schwarz Gruppe gehörenden Entsorgungs- und Umweltdienstleisters PreZero und dessen Tochterunternehmens OutNature. Die „Durchwachsene Silphie“ ist eine mehrjährige Pflanze, die bislang vor allem als Energiepflanze für Biogasanlagen genutzt wird. Sie eignet sich nach Aussage von Ginsburg jedoch auch sehr gut für die Papierherstellung und weißt dabei eine negative CO2-Bilanz auf. Zu den ökologischen Vorteilen der Silphie gehören nach Auskunft von Ginsburg eine gute Nährstoffeffizienz, geringer Bedarf an Pflanzenschutzmittel, Humusaufbau und Kohlenstoffbindung im Boden, eine lagen Blütezeit und Lebensraum für Insekten, ein Nutzungszeitraum von mindestens zehn Jahren. Anders als beispielsweise bei der Verwendung von Gras könne „störendes“ Lignin durch bereits beim Wasch- und Faseraufschlussprozess herausgewaschen werden. Zudem sei Silphie als Virgin-Faser komplett recyclingfähig. Als weitere Vorteile auf der technischen Seite nannte Ginsburg eine natürliche Färbung ohne chemische Bleiche, eine Opazität von über 95 Prozent, einen guten Stauch- und Berstwiderstand, gute Rill-, Falz- und Stanzeigenschaften, gute Verarbeitungseigenschaften und gute Druckeigenschaften in den gängigen Verfahren. Aktuell produziere die regionale Projektgemeinschaft von OutNature Silphiepapier mit einem Faseranteil von rund 50 Prozent, erreichbar seien jedoch auch Anteile von 50-70 Prozent. Laut Ginsburg wurden bereits mehrere hundert Tonnen Silphie-Papier produziert. Erste Produkte stünden kurz vor der Markteinführung. Bereits im Sommer diesen Jahres hatte die Lösung als Gewinner im Bereich „Neues Material“ einen Deutschen Verpackungspreis gewonnen.

Nachhaltige Verpackungsentwicklung bei Kneipp
Spannende Einblicke in die Strategie und die praktischen Ansätze für die Entwicklung nachhaltiger Verpackungen gab es im Anschluss von Philipp Keil, Leiter Global Packaging Materials Management der Kneipp-Gruppe. Keil wies gleich zu Beginn seines Vortrags darauf hin, dass es nicht den einen, goldenen Weg gebe. Kreislaufwirtschaft und der Verzicht auf Kunststoff stünden gleichberechtigt im Fokus und müssten sich gerade bei exportorientierten, global agierenden Markenunternehmen ergänzen. Das gilt laut Keil nicht nur für entferntere Märkte ohne Entsorgungs- und Recyclingstruktur, sondern auch für Länder wie Frankreich, wo noch rund ein Drittel der Siedlungsabfälle auf Deponien landen. „Da bringt es nichts, Kunststoff zu verwenden, selbst wenn der recyclingfähig ist“, so Keil. Man müsse deshalb vielschichtig und im Detail entwickeln und die unterschiedlichsten Aspekte beachten. Beim Ansatz der Kneipp-Gruppe baue man daher stark auf Erfahrungen aus konkreten Projekten, Studien und Vor-Ort-Evaluierungen. Ein zentrales Element für die erfolgreiche Entwicklung nachhaltiger Produkte und Verpackungen ist nach Überzeugung von Keil die enge Kooperation innerhalb der vorgelagerten Kette. „Es wird viel definiert und reguliert, aber die Details und die Praktikabilität sind oft noch unklar und können nur in gemeinsamer Arbeit festgestellt werden“, so Keil. Als konkrete Lösung stellte der Leiter Global Packaging Materials Management eine ebenfalls mit dem Deutschen Verpackungspreis ausgezeichnete Lippenstift-Verpackung vor. Die Primärverpackung besteht aus konventionellem Kunststoff und einem Kork-PE-Blend aus Reststoffen der Weinkorken-Produktion sowie recycelten Weinkorken. Für die Sekundärverpackung nutzt Kneipp Graskarton mit aktuell 25 Prozent Grasanteil aus Ausgleichsflächen. 

Recycling von Papierverbunden
Werner Surholt von den Delkeskamp Verpackungswerken gab den Teilnehmern in seinem Vortrag Einblicke in das Recycling von Papierverbunden. Er zeigte auf, welche Papierverbunde recycelt werden können, wie man zunehmende Mengen und Vielfalt bewältigen kann und welche Rahmenbedingungen verbessert werden sollten. Die aktuelle Situation ist nach Auskunft von Delkeskamp gekennzeichnet von einem großen Mangel an neuen Frischfaserquellen bei gleichzeitig steigender Faserbeanspruchung, immer kürzeren Fasern, sinkender Festigkeit der Papiere und einem dadurch bedingten, wachsenden Einsatz von Stärke und chemischen Verfestigern. In Bezug auf den Stand des Verbundrecyclings erreicht man nach Aussage von Delkeskamp aktuell beispielsweise bei Getränkekartons eine Quote von rund 60 Prozent, während 40 Prozent als Abfall in die Verbrennung gehen. Um Quantitäten zu sichern und Qualitäten zu gewährleisten, sei eine großflächige und sortenreine Sammlung notwendig. Je sortenreiner das Material, desto besser könne man die Maschinen darauf einstellen. Für die Zukunft erwartet Delkeskamp einen Anstieg der recycelten Mengen an Verbundverpackungen.

Start-Up: Papier-Luftpolsterfolie
Fabian Solf, CTO & Co-Gründer des Start-Ups Papair, stellte den Teilnehmern der Digitalen Verpackungstage eine innovative Lustpolsterfolie aus Papier vor. Die Papair-Folie besteht aus 100 Prozent Recyclingpapier und kann deshalb vollständig über den Altpapierkreislauf entsorgt und wiederverwertet werden. Auch nach Zerstörung einzelner Polster bleibt nach Aussage von Solf eine ausreichende Polsterfähigkeit durch die Vielzahl der Geometrien erhalten. Verwendung könne das zeit-, material- und kostensparende, nachhaltige Packmittel als Flaschenhülse, Füll- und Polstermaterial finden. Aktuell befindet sich die Papair-Folie in der abschließenden Produktenwicklung. Ein Patent wurde angemeldet. Erste Verfügbarkeiten von Rollware plant Solf für Ende 2021.

Start-Up: Kunststoff- und Rezyklate-Plattform
Wie man Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung zusammenbringt, zeigte Christian Schiller, Mitgründer und Geschäftsführer des Start-Ups cirplus. Die B2B-Plattform ist zugleich Marktplatz für die Recyclingindustrie und Beschaffungssoftware für Verwender von Kunststoff. Nach Auskunft von Schiller können über cirplus Rezyklate in allen Qualitäten sowie in Spot- oder Kontaktmengen beschafft werden. „Wir bringen Ordnung ins Chaos und bieten Verarbeitern und Markenartiklern die Möglichkeit, einfach und transparent an qualitativ verlässliche Mengen zu kommen“, so der Gründer. Da aktuelle Rezyklat-Standards nach Meinung von Schiller in der Praxis entweder nicht genutzt werden oder nicht für die gewünschte, hochwertige Qualität stehen, plant cirplus, eigene Standards für Kosmetik- und Food-Grade-Rezyklate auf dem Markt zu etablieren. Dafür setzt das Start-Up nicht zuletzt auf einen Technischen Beirat mit viel Expertise. Die Vorteile und technischen Features von cirplus fasste Schiller wie folgt zusammen: „Neuer Standard DIN SPEC 91446 für Rezyklate, KI-basierte Mengen- und Preisvorhersage, Globales Track & Trace, Labortests und Zertifizierungen, Einbindung der Logistik sowie Zahlungsabwicklung und Kreditversicherung.“

Start-Up: Recyclingfähigkeit global bewerten
Eine innovative, digitale Plattform stellte auch Vivian Loftin, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Recyda vor. Das cloudbasierte Bewertungstool prüft Verpackungen auf ihre Recyclingfähigkeit und Konformität für unterschiedliche nationale Märkte weltweit. Das Tool gibt sowohl allgemeine, als auch marktbezogene Optimierungsvorschläge und zeigt transparent auf, welche Verpackungen, Packhilfsmittel, Materialien oder verwendete Stoffe jeweils konform mit den entsprechenden Regularien sind bzw. wo nachgebessert werden muss. Unternehmen haben nach Auskunft von Loftin auch die Möglichkeit, ihr gesamtes Portfolio über die Plattform zu managen. Das bringe beispielsweise bei neuen Gesetzen oder Vorgaben den Vorteil, dass das Unternehmen sofort über Handlungsbedarf informiert werde. Die Plattform habe bei ihrer Bewertung aber nicht nur Materialien im Blick, sondern schließe auch Aspekte wie Nachfrage, Recyclingströme oder Infrastruktur ein. Recyda wurde im März 2020 gegründet und deckt aktuell bereits acht europäische Märkte ab.

Digitalisierungslösungen für die Supply Chain am Freitag
„Digitalisierung und Nachhaltigkeit zusammenbringen ist nicht nur ein benanntes Ziel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, sondern bereits seit Jahren ein Anliegen des dvi, das wir auch bei den Digitalen Verpackungstagen in die Praxis umsetzen.“ Mit diesen Worten führte Winfried Batzke die Online-Teilnehmer in den dritten und letzten Tag der Veranstaltung.

Erstes maschinenlesbares Verpackungssystem
Den Anfang machte Adolf Ahrens, Inhaber der Consultingagentur Pack+Print Consulting und Jurymitglied des Deutschen Verpackungspreises 2020. Nach Ansicht von Ahrens ist die Vernetzung von Prozessen und die Einbindung der Verpackung eines der wichtigen Ziele der Digitalisierung. Damit dies gelinge, müsse die Verpackung in allen Prozessen ohne manuelle Unterstützung maschinenlesbar sein, ohne dafür zusätzliche Materialien, Farben oder Recycling-Störstoffe einzusetzen. Außerdem müsse die Lösung bei allen Verpackungen und in allen Drucktechniken umsetzbar sein. Ahrens stellte in der Folge das Digimarc-System, das Projekt Holy Grail 2.0 und das mit dem Verpackungspreis in der Kategorie Digitalisierung prämierte, „Erste maschinenlesbare Verpackungssystem für die Optimierung der gesamten Prozesskette bis zum hochwertigen Recycling“ vor. Das von Netto Marken Discount entwickelte System basiert auf einer für das menschliche Auge nicht sichtbaren, aber maschinenlesbaren Kennzeichnung, die Träger aller gewünschten und geforderten Informationen ist. So könne der Code beispielsweise die exakten Informationen über das verwendete Verpackungsmaterial beinhalten und so den Detektions- und Sortierprozess im Recycling erheblich effizienter machen. In Bezug auf die Automatisierung bei Lagerung und Logistik bringe das System eine Scanbarkeit über größere Entfernung und eine sichere, effiziente Erfassung des Codes beim Check-Out an der Kasse. „Das ist ein sehr robuster und lesbarer Code, den man quasi an der Kasse vorbeiwerfen kann und er wird trotzdem erfasst“, so Ahrens. Das relativ simple und einfache System ermöglicht nach Aussage des Experten auch die Optimierung von Produktion und Qualitätskontrolle im Abpackprozess. Ahrens nannte als Beispiel eine bessere Chargenverfolgung über alle Prozesse hinweg und eine verbesserte Komponentenzusammenstellung, die zu weniger Abfall führe. Als einen weiteren Einsatzbereich biete der auch über Smartphones lesbare Code neue Möglichkeiten in der digitalen Kommunikation mit dem Verbraucher.

Digitalisierung im Mittelstand
Peter Jenkner, Head of EHSR bei ACTEGA, gab im Folgenden spannende Einblicke in die Umsetzung von Digitalisierung in einer mittelständischen Firma. Da man als Mittelständler meist nicht auf eigene, spezialisierte Abteilungen zurückgreifen könne, müsse man viel Kompetenz von außen dazu holen. Unabhängig davon sei klar, dass man nicht alles zugleich angehen könne. Bei ACTEGA hat man sich nach Aussage von Jenkner deshalb auf ein Schritt-für-Schritt-Vorgehen entschieden. Im ersten Schritt habe man sich um die Kundendatenbank und das CRM gekümmert. Diese müssten in die Lage versetzt werden, mit dem Enterprise-Resource-Planning-System (ERP) zu kommunizieren. Als zweiten Schritt habe man die Produktion auf papierlose Datenübertragung umgestellt und das Datenmanagement weiterentwickelt, damit man die gewonnenen Daten abbilden und mit ihnen arbeiten könne, beispielsweise auch im Bereich Risikoabschätzung bei eingesetzten Rohstoffen. „Daten sind das Gold in der Mine. Sie müssen valide sein. Da ist viel Arbeit nötig, das sollte man nicht unterschätzen“, so der Rat von Jenkner. Der Head of EHSR wies außerdem auf die Bedeutung des Personals hin, das in der Lage sein müsse, die Daten zu verstehen und auszuwerten. Gelinge das, nehme man als zusätzlichen Vorteil die Subjektivität aus dem Prozess. Teil der Digitalisierungs-Initiative bei ACTEGA war nach Auskunft von Jenkner auch der Aufbau einer eigenen Webshop-Plattform, die multifunktional und preistransparent sei und den direkten Zugang aus den kundeneigenen ERP-Systemen erlaube. Damit die Lösung auf globaler Ebene funktioniere, müssten im System die jeweils nötigen logistischen Daten für unterschiedliche Märkte und Länder hinterlegt werden. Der Webshop ermöglicht laut Jenkner automatisierte Bestellvorgänge, den Vergleich von Produkten und läuft auch auf den gängigen mobilen Endgeräten. „Insgesamt“, so Jenkner, „stimmt der Weg, den wir eingeschlagen haben. Wir sind auf eine sehr lehrreiche Reise gegangen, die noch nicht beendet ist. Was sich aber schon jetzt zeigt: Die Ergebnisse werden sehr gut angenommen.“

Start-Up: Matching-Plattform für Maschinenbauer und Kunden
Christian Baumann, CEO & Gründer von PackPart, stellte in einem spannenden Kurzvortrag das Leistungsspektrum seines innovativen Matching-Systems für Hersteller von Verpackungsmaschinen und deren Kunden vor. „Wir bieten eine schnelle, einfache und effiziente Möglichkeit, den richtigen Partner zu finden“, so Baumann. Dafür werde der Kunde zum Start durch einen digitalen Fragebogen gelotst, wo er die notwendigen Spezifikationen eingeben und sein Projekt darstellen könne. Auch bestehende Partner und Lieferanten könnten eingebunden werden. Das durch die Plattform erstellte digitale Lastenheft lasse sich lokal speichern und weiterleiten. Nach Aussage von Baumann ist der PackPart-Dienst für Kunden kostenlos. Die parallele Einstellung mehrerer Projekte sei problemlos möglich. Aktuell läuft PackPart als voll funktionsfähiger Prototyp, der live geschaltet ist und bereits von Kunden genutzt wird. „Die Resonanz ist bislang sehr gut“, konnte Baumann berichten. 

Start-Up: Effektive Siegelprozesse
Über Datengewinnung und Energieeinsparungen im Siegelprozess sprach zum Abschluss der Digitalen Verpackungstage Dr. Sascha Bach, Geschäftsführer, Managing Director und CTO von watttron. Die beim Deutschen Verpackungspreis bereits zweifach ausgezeichneten Systeme leisten nach Aussage von Bach beispielsweise dort wertvolle Dienste, wo durch den Einsatz nachhaltiger Monomateriallösungen die Toleranzfenster für das Siegeln immer kleiner werden. Bei teilweise nur 5 Grad Toleranz bewähre sich die cera2seal-Technik, deren „Matrix Heizelemente ganz nah an der Oberfläche des Instruments sitzen und dort auch die Temperatur messen. Diese Direktheit im Prozess erlaubt uns, eine Temperaturgenauigkeit von circa 1 Kelvin zu gewährleisten“, so Bach. Ein weiterer Nutzen der watttron-Technologie sei ihr Einsatz in der Qualitätsüberwachung und -prüfung. „Die oberflächennah positionierten Sensoren können beispielsweise Produktreste erkennen, da in diesem Bereich mehr Wärme abgezogen wird.“ Das Watttrix-Net überwache den gesamten Siegelprozess und sammele dabei Daten, die nicht nur für Maschinenbauer von großem Interesse seien, sondern auch für Produzenten, Handel und Materialhersteller. 

Starkes Netzwerk der Verpackung
„Die 30. Dresdner Verpackungstagung hat auch in ihrer digitalen Form gut funktioniert“, fasst dvi-Geschäftsführer Winfried Batzke die Veranstaltung zusammen. „Die Digitalen Verpackungstage haben spannende Impulse und Einblicke gebracht und über 300 Akteure und Studierende aus der Branche vernetzt. Für uns als Deutsches Verpackungsinstitut war es das primäre Anliegen. Seit nunmehr 30 Jahren arbeiten wir als Netzwerk der Verpackungswirtschaft in diesem Sinne.“

Zum Fazit der Digitalen Verpackungstage gehört nach Ansicht von Batzke aber noch etwas Anderes: „Verpackungen und die Verpackungsindustrie können bei Nachhaltigkeit und Digitalisierung wertvolle Beiträge leisten, und sie tun das auch. Produkte schützen, Umwelt bewahren, Warenströme garantieren, all das geht nicht ohne den Beitrag der Verpackung und ihrer Macher. Auch das ist eine wichtige Botschaft, die nach außen dringen muss. Als dvi sind wir hier mit Stolz und Freude Botschafter.“

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