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Nachbericht Future Resources 2021

Am 9. November fand in Köln die Fachtagung „Future Resources“ statt, die von Interseroh+ in Kooperation mit dem Deutschen Verpackungsinstitut e. V. (dvi) veranstaltet wurde. Durch Einblicke in das aktuelle politische Geschehen und tiefe Diskussionen rund um nachhaltige Verpackungen konnte der Austausch zwischen allen Stakeholdern des Wertschöpfungskreislaufs der Verpackung erneut gestärkt werden. Moderiert wurde die Veranstaltung durch dvi-Geschäftsführer Winfried Batzke und Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer / CEO der ALBA Services Holding GmbH / Interseroh Dienstleistungs GmbH.

Blick in die Glaskugel der Kreislaufwirtschaft
Den Blick in die Glaskugel der Kreislaufwirtschaft wagen nur wenige – mutig war hier der Zukunfts- und Trendforscher Matthias Horx. In seiner Keynote über „Die blaue Ökologie – Wie Technologie, Kreislaufwirtschaft und neues Denken unsere Welt neu erfinden“ warf er einen Blick in die Zukunft der Circular Economy. Die zentrale Frage sei heute und zukünftig: Wie wird Ökologie, »das Ökologische« oder »das Grüne«, wahrgenommen, prozessiert und kulturell codiert? Als bloßer Naturschutz? Als Restriktion und Diktat menschlicher Handlungen? Oder als Öffnung und Befreiung – als Fortschritt in einem neuen Sinne?

Papier als nachhaltigere Alternative?
Papier steht in der Gunst vieler Verbraucherinnen und Verbraucher - und ist dabei längst ein High-Tech-Produkt. Doch ist Papier immer die nachhaltigere Alternative? Benedikt Kauertz vom "ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH“ beantwortete diese Frage anhand verschiedener Lebenszyklusanalysen. Das Fazit: Es kommt darauf an. Denn der Bilanzvergleich Kunststoff versus Papier hängt von unterschiedlichen Parametern ab. Dazu gehören die Positionierung innerhalb der Kaskade, der Materialeinsatz, das Endprodukt der Verwertung und die Methodik der produktbezogenen Ökobilanz.

Das VerpackG im Fokus
Gunda Rachut, Vorstand der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) informierte in ihrem Beitrag über die Neuerungen am Mindeststandard, die Verpackungsentwicklungen der zurzeit beliebten Materialarten PPK und Materialverbunde und deren Herausforderungen hinsichtlich der Recyclingfähigkeit. Thema war außerdem der möglichen Ausbau des §21 VerpackG in der kommenden Legislaturperiode und ein Ausblick auf die Weiterentwicklung der EU-Verpackungsrichtlinie.

Sortierung von Leichtverpackungen
Die Sortierung Leichtverpackungen ist nach der Sammlung der wesentliche Schritt, um hochwertige Recyclingrohstoffe zu erhalten. Was hier der Stand der Technik ist und was die Zukunft der Sortierung bringt, stellte Björn Schwich, Betriebsleiter der ALBA Recycling GmbH, Berlin, in seinem Vortrag vor. Verbesserungspotenzial sah er aus technischer Sicht vor allem bei der Prozessoptimierung durch intelligente Verschaltung der gesamten Sortieranlage und die Zuhilfenahme Künstlicher Intelligenz im Sortierprozess.

Die politische Entwicklung
Einen Einblick in die politischen Entwicklungen gab Thomas Schmid-Unterseh, Referatsleiter im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Ein Punkt dabei war die Weiterentwicklung des vor fast drei Jahren in Kraft getretenen Verpackungsgesetzes, aber auch des Fünf-Punkte-Plans des BMU für weniger Plastik und mehr Recycling. Es folgte ein Blick auf die europäische Ebene und die zukünftigen Entwicklungen des Circular Economy Action Plans.

Nachhaltigkeit treibt Innovationen
Nachhaltigkeit ist keine Innovationsbremse - im Gegenteil. Das zeigen die Entwicklungen von Ritter Sport, Hochland Group, Syntegon und Packiro. Im Gespräch mit Julian Thielen stellten vier innovative Köpfe Ihre Entwicklungen und Verpackungen vor und gaben spannende Einblicke in die Reibungspunkte auf dem Weg zur „optimalen Verpackung“. Die Gespräche zeigten: Nur durch Kollaborationen entlang der Wertschöpfungskette sind solche Umsetzungen möglich.

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