Leiterin Verfahrenstechnik Green Hydrogen Technology GmbH
Im zweiten Teil unserer Seminarreihe zum chemischen Recycling stellen wir Ihnen die Technologie der Gasification vor. Am konkreten Beispiel der Lösung von GHT (Green Hydrogen Technology) erfahren Sie, wie die lokale Erzeugung von reinem Wasserstoff aus nicht wiederverwertbaren Abfällen bei gleichzeitiger Nutzung des abgeschiedenen CO2 als Kreislaufprodukt für die Industrie möglich ist.
Nach Angaben der GHT GmbH kann bei dem patentierten Verfahren durch Temperaturen von 1600 °C eine große Bandbreite von organischen und nicht organischen Materialien zur Energiegewinnung verwendet und zu Kosten von unter 1,5 €/kg H2 erzeugt werden. Im Vergleich dazu lägen die projizierten Produktionskosten einer Herstellung durch Elektrolyse bei 5 - 8 €/kg.
Die dezentrale Anwendung der Technologie biete zudem die Möglichkeit, auch Unternehmen ohne direkte Anbindung an die (künftige) Wasserstoff-Pipelineinfrastruktur effizient mit Wasserstoff zu versorgen und hohe Transportkosten des Wasserstoffs zu vermeiden.
Die GHT GmbH überführt die Technologie dieses Jahr in Baden-Württemberg gemeinsam mit dem mittelständischen Entsorgungsunternehmen ETG aus Göppingen in die reale Anwendung und den kontinuierlichen Dauerbetrieb. Holen Sie sich Einblicke aus erster Hand.
Zu den Vorteilen der Technologie zählen laut GHT:
ein breites Spektrum möglicher Abfall und Einsatzstoffe
eine Wasserstoff-Produktion mit minimalem Einsatz grüner Elektrizität (10 kWh/kg H2 vs. >50 kWh/kg H2 bei Elektrolyse) und minimalen Produktionskosten bei hoher Unabhängigkeit
eine CO2-neutrale Verwertung nicht recycelbarer Abfälle mit höchster Energieeffizienz (70 - 80 %)
eine dezentrale, lokale, sichere und unabhängige Energieversorgung mit überschaubaren Investitionskosten ab 10 - 15 Mio. € pro Anlage und hohen Anlagerenditen
die Unabhängigkeit von aufwendiger Infrastruktur und hohen Transportkosten
die Vermeidung giftiger Rauchgase bzw. Treibhausgase durch effiziente Gasreinigungsschritte entlang der Prozesskette
Nutzen Sie die Möglichkeit für aktuelle Informationen aus erster Hand, wenn chemisches Recycling für Sie ein Thema ist oder werden könnte.
Zum chemischen Recycling Chemisches Recycling wird als eine Alternative oder Ergänzung zur werkstofflichen Verwertung von Kunststoffabfällen diskutiert. Als eine andere Form des stofflichen Recyclings werden ihm sowohl die Möglichkeit der Ausschleusung von Schadstoffen als auch das Potenzial des Einsatzes schwierig werkstofflich recyclebarer oder stark verschmutzter Abfälle zugesprochen.
Die Abfallwirtschaft in Deutschland hat 2021 laut UBA fast 35 % aller gesammelten Kunststoffabfälle werkstofflich und 64 % energetisch verwertet. Lediglich 0,4 % wurden rohstofflich oder chemisch verwertet.
Gleichzeitig steigt die Anzahl der Projekte zum chemischen Recycling von Kunststoffen weltweit. Das zumindest sagt eine Trendstudie des Marktforschungsunternehmens Ecoprog. Demnach gab es Anfang 2023 weltweit mehr als 140 Projekte in verschiedenen Entwicklungsstadien, was ein Plus von 50 Projekten im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Kosten
Reguläre Teilnahmegebühr 190 € zzgl. MwSt. Für Mitglieder des dvi ist die Teilnahme kostenlos.