Nachhaltigkeit
Willkommen.
Zu mehr Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit ist einer der bedeutendsten Trends im Verpackungsbereich.
Über den Gründungsvater der Nachhaltigkeit
Wenn Nachhaltigkeit eine Start-up Idee wäre, dann zählt Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) sicher zu den Gründern. Der Freiberger Oberberghauptmann übersetzte den Gedanken der Nachhaltigkeit damals für die Waldwirtschaft so: Um nachhaltiges Handeln umzusetzen, sollte in einem Wald nur so viel abgeholzt werden, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise regenerieren kann. Das Prinzip der Nachhaltigkeit sollte sicherstellen, dass ein natürliches System in seinen wesentlichen Eigenschaften langfristig erhalten bleibt. Diese Idee war der Grundstein des nachhaltigen Denkens und Handelns.
Über die Entwicklung der Nachhaltigkeit
Heute umfasst die Idee der Nachhaltigkeit drei Bereiche: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Bedeutet für unsere Branche: Zu einem nachhaltigen Abfallmanagement zählen die drei R’s: Reduce, Reuse, Recycle. Mit dieser neu gedachten Nachhaltigkeit wird der ursprüngliche, rein ökologische Gedanke des Umweltschutzes deutlich ausgeweitet. Neben dem Material werden z. B. Herstellungs- und Verarbeitungsprozesse, eingesetzte Energien und Prozesse sowie soziale Aspekte kritisch durchleuchtet und verbessert.
Vor allem innerhalb der Verpackungswirtschaft wird Nachhaltigkeit als wichtigster Treiber und Einflussfaktor für die Entwicklung der nächsten zehn Jahre gesehen. Studien sagen, dass Nachhaltigkeit bei Verpackungen für jeden zweiten Verbraucher eine hohe Relevanz hat. Eine dvi-initiierte repräsentative Umfrage von 2019 zum Thema Nachhaltigkeit verrät, dass sich 69,5 % der Menschen beim Kauf von Produkten durch nachhaltige Verpackungen beeinflussen lassen.
Über den Anfang vom Ende der Wegwerfgesellschaft
In Deutschland, Österreich und der Schweiz machen Verpackungen rund 4% des weltweiten Abfalls aus. Der Anteil am globalen CO2-Fußabdruck beträgt in etwa 1%. Viel wichtiger als diese, vergleichsweise, geringen Werte ist der Insight, dass Verpackungen in Umweltfragen nicht selten eine richtungsweisende Pionierrolle einnehmen. Mit der deutschen Verpackungsverordnung (kurz: VerpackV) schuf der deutsche Umweltminister Klaus Töpfer 1991 einen gesetzlichen Rahmen, um das Aufkommen an Verpackungsmüll zu reduzieren und einen Trend gegen die Auswirkungen der Wegwerfgesellschaft zu setzen.
Zusammen mit der EG-Verpackungsrichtlinie aus dem Jahr 1994 legte die Verpackungsverordnung den Grundstein für eine Kreislaufwirtschaft und die Entstehung von Produktverantwortung. Seit 2019 gilt in Deutschland zusätzlich das Verpackungsgesetz (kurz: VerpackG), dass die vorgeschriebenen Recyclingquoten noch einmal deutlich erhöht.
Über den grünen Insight von Verpackungen
Was viele Menschen übersehen: Verpackungen haben einen großen Wert für die Umwelt. Verpackungen schützen mit verhältnismäßig wenig Aufwand große Werte. Bei Lebensmitteln stammt rund 90% der ökologischen Belastung vom Lebensmittel selbst – und nur 10% von der Verpackung. Verdirbt die Nahrung, ist der Schaden viel größer, als wenn wir sie mit einer Verpackung schützen. Noch deutlicher fällt der Vergleich bei hochkomplexen Waren wie Smartphones aus.
Wenn die Verpackung dafür sorgt, dass Produkte auf dem Weg zu uns keinen Schaden nehmen, macht sie auch ökologisch einen sehr guten Job. Eine Chance für Unternehmen besteht daher allein darin, diesen Wert sichtbar zu machen. Auch beim Thema Sicherheit punktet die Verpackung. Denn: Nur durch Verpackungen können Chemikalien, Motoröl oder Industrieabfälle sicher transportiert und gelagert werden – und so die Umwelt vor Giften und Gefahrstoffen schützen.
Über die Entwicklung von Verpackungen
Nachhaltigkeit hat immer auch das Ziel Ressourcen einzusparen. Der Weg dorthin führt durch die Köpfe der Menschen: Wir müssen neu denken. Umdenken. Was zählt, ist der bewusste Umgang mit Ressourcen und Wertstoffen. Die Verpackung übernimmt hier Verantwortung. Sie ist heute ein Hightech-Produkt, das mehr und mehr leistet – mit immer weniger Energie- und Materialaufwand.
Drei Beispiele: Heute brauchen wir für die Herstellung von Behälterglas nur noch 40% der Energie, die Anfang der 60er Jahre nötig war. Aus der gleichen Menge Holz produziert die Verpackungswirtschaft heute bis zu 80% mehr Karton als vor 30 Jahren. Eine Getränkedose war Mitte der 1950er viermal so schwer wie heute, eine Bierflasche dreimal, und das Gewicht einer PET-Flasche hat sich in den letzten Jahrzehnten um über 50% verringert.
In Deutschland wurden 2019 rund 18,9 Millionen Tonnen Verpackungen verbraucht. Fast 97% davon wurden der Verwertung (stofflich oder thermisch) zugeführt. Die Recyclingquote lag materialübergreifend bei 73,3 %. Das bedeutet, dass wir heute schon fast 4 von 5 Verpackungen stofflich wiederverwerten. (UBA 2021)
Beim Recycling wird die Verpackung zu einem Wertstoff, der seinerseits zum Ausgangspunkt für neue Produkte wird. Das kann ein Fleece-Pullover sein oder ein Autositz. Oder erneut eine Verpackung. 48% der Verpackungen fließen direkt zurück in den Kreislauf und werden als Verpackung „wiedergeboren“.
Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland 2019 (UBA)
Über die Wege der Nachhaltigkeit im Verpackungsbereich
In der Verpackungswirtschaft werden verschiedene Wege gegangen, um mehr Nachhaltigkeit zu erreichen:
Material- und Energiereduktion
Einsatz von Rezyklat
Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen
Kompostierbarkeit der Materialien
Kunststoffersatz oder Einsatz alternativer Materialien
Hohe Recyclingfähigkeit / Design for Recycling
Die beste Nachricht: Nachhaltigkeit bietet Unternehmen heute so viele Chancen wie nie zuvor – gemeinsam spüren wir sie auf, machen sie sichtbar und nutzen sie. Als dvi-Mitglied öffnen wir Ihnen alle Türen, um nachhaltig von der Idee der Nachhaltigkeit zu profitieren.
Über die Chancen der Nachhaltigkeit
Mit dem dvi wird Nachhaltigkeit nachhaltig ein Erfolg für Ihr Unternehmen: Das Deutsche Verpackungsinstitut strukturiert für Sie die Welt der Nachhaltigkeit und bietet Ihnen eine Vielzahl an Möglichkeiten, sich über aktuelle Entwicklungen zum Thema zu informieren, sich weiterzubilden und sich mit kundigen Menschen auszutauschen und einzubringen. Sie haben Fragen? Wir antworten.
Über unser Angebot: Verpackungsbriefing
Das Verpackungsbriefing liefert Ihnen aktuelle Informationen, Inhalte und Impulse zu den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Profitieren Sie von relevanten Meldungen aus der Presse, exklusiv erstellten Übersichten und Erläuterungen, Markt-News, Ergebnissen aus Kooperationen mit strategischen Partnern sowie Messe- und Veranstaltungsterminen.
Als dvi-Mitglied blicken Sie auf das Wesentliche: Unsere Experten filtern alle relevanten Informationen für Sie heraus, verschaffen Ihnen einen Überblick und unterstützen Sie bei der täglichen Arbeit. Die nachhaltigen Themen umfassen die gesamte Spannbreite – von A wie Alternative Materialien bis Z wie Zyklus der Recyclingfähigkeit.
Über unser Seminar: "Design4Recycling"
Bei dem kurzweiligen Seminar Design4Recycling finden wir in kurzer Zeit Antworten auf die Fragen der Zeit: Welche Impulse produziert das neue Verpackungsgesetz? Wie funktionieren die Sortierung und Verwertung von Verpackungen in der Praxis? Was ist recyclingfähig und was ist recycelbar – wer oder was sind Rezyklate? Und: Kann man Recyclingfähigkeit messen – falls ja, wie? Melden Sie sich an, schauen Sie vorbei und nehmen Sie Antworten mit nach Hause auf Fragen, die uns täglich begegnen und umtreiben. Alle Termine und Informationen zu unseren Seminaren finden Sie in der Rubrik: Weiterbildung.
Alle Termine und Informationen zu unseren Seminaren finden Sie in der Rubrik: Weiterbildung.
Über unser Meet & Show: Deutscher Verpackungspreis
Mit dem Deutschen Verpackungspreis prämiert das dvi jedes Jahr innovative und kreative Verpackungsideen auch in der Kategorie „Nachhaltigkeit“. Die besondere Relevanz des Themas Nachhaltigkeit betont das dvi durch die Vergabe eines Sonderpreises. Dieser Sonderpreis für Nachhaltigkeit wird durch unseren Kooperationspartner PEFC ermöglicht.